60800 Apostel Zeitschrift der Arnsteiner Patres Ausgabe 3/2014 In Würde alt werden Die gute Nachricht beim alt werden Weitere Themen Mit Kindern über Gott reden: Wenn der Klapperstorch abstürzt Geistlicher Wegbegleiter für Oktober, November, Dezember Früh- und Spätschichten in Münster Innehalten, abschalten, zur Ruhe kommen … sind das Ziel unserer Früh­ und Spätschichten. Biblische Texte, inhaltliche Impulse und Ge­ danken zur geistlichen Vertiefung, Lieder und Gebete, Meditation und Stille bilden den Schwerpunkt dieser monatlichen Zusammenkünfte. Ort: Arnsteiner Patres, Bohlweg 46, 48147 Münster, Tel.: 02 51 48 25 33 n Die nächsten Frühschichten finden am Freitag, den 10. Oktober und am Freitag, den 7. November jeweils um 6.45 Uhr statt. n Die nächsten Spätschichten finden am Mittwoch, den 15. Oktober und am Mittwoch, den 12. November jeweils um 19.30 Uhr statt. Inhalt Elternseiten 4 Familie SSCC 6 Nachrichten 8 Geistlicher Wegbegleiter 9 Titelthema: In Würde alt werden 13 Familie SSCC 18 Wallfahrt in den 1970er-Jahren Zu den Früh­ und Spätschichten sind alle Interessierten herzlich will­ kommen. Nach den Frühschichten sind alle zum gemeinsamen Früh­ stück und nach den Spätschichten zum gemeinsamen Zusammensein mit der Kommunität eingeladen. Herzliche Einladung Liebe Leserinn en und Leser, 1925 fuhr der erste Pilgerzug nach Kloster A 90 Jahren kom rnstein. Seit men Mensche n von weit her deutschen Her zum einzigen z­Jesu­Wallfahr tsort. Aus diesem Anl ass möchten w ir sie am 10. M Gedenktag des ai 2015, dem heiligen Damia n, nach Kloster einladen – zu Arnstein einem außergew öhnlichen Pilg interessanten A ersonntag mit ngeboten und der Möglichkei Unter anderem t zur Begegnun planen wir, in g. Erinnerung an Pilgerzüge, vo die vielen n Köln aus eine n Sonderzug (Tri nach Kloster A ebwagen) rnstein fahren zu lassen. Soba heiten geklärt ld die Einzel­ sind, werden w ir im Apostel un Website www. d auf unserer arnsteiner­patre s. de über Progra Anmeldemodal mm und itäten informie ren. Im Namen alle r Mitbrüder fr eue ich mich au f Ihr Kommen Mit freundliche . n Grüßen Pater Heinz Jo sef Catrein SS CC (Provinzial) Weitere Informationen auf www.arnsteiner-patres.de Impressum Apostel (ISSN 1611-0765) Herausgeber: Provinzialat der Ordensgemeinschaft von den Heiligsten Herzen Jesu und Mariens (Arnsteiner Patres e. V.), Kardinal-von-Galen-Straße 3, 59368 Werne, Tel.: 0 23 89 97 01 50, Fax: 0 23 89 97 01 27, E-Mail: provinzialat@sscc.de, Internet: www.arnsteiner-patres.de SSCC ist die Abkürzung der Ordensgemeinschaft von den Heiligsten Herzen, in Deutschland als Arnsteiner Patres und auch als Picpus (nach der Straße des Mutterhauses in Paris) bekannt. Redaktion: Heinz Josef Catrein SSCC (verantw.) • Martin Königstein SSCC • Kerstin Meinhardt • Thomas Meinhardt • Ludger Widmaier SSCC Weitere Mitarbeitende dieser Ausgabe: Mirjam Krug, Baden-Baden • André Madaus, Ingelheim • Hans-Ullrich Willms SSCC, Münster Verlag: Meinhardt, Magdeburgstraße 11, 65510 Idstein, Tel.: 0 61 26 9 53 63-0, Fax: 0 61 26 9 53 63-11, E-Mail: info@meinhardt.info, Internet: www.meinhardt.info Erscheinungsort: Werne Auflage: 5.700 Exemplare, gedruckt auf 100 % Recyclingpapier Titel: ©picture alliance / blickwinkel / M Bildnachweise: Auf der Doppelseite, auf denen die Abbildungen Verwendung fanden; Bilder ohne Nachweis: Archive der Ordensgemeinschaft und der Firma Meinhardt. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Meinung von Herausgeber und Redaktion wieder. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos kann keine Haftung übernommen werden. Die Zeitschrift »Apostel« kann kostenfrei beim Herausgeber (Adresse siehe oben) abonniert werden. Über eine Spende, die uns hilft, einen Teil der Herstellungskosten zu finanzieren, freuen wir uns sehr. Bankverbindung: Arnsteiner Patres e.V., Nassauische Sparkasse Lahnstein, Stichwort: »Spende Apostel«, IBAN: DE 8651 0500 1506 5612 0010, SWIFT-BIC: NASSDE55 2 apostel 3/2014 Oasentage Die Arnsteiner Oasentage laden ein, zur Ruhe zu kommen und auf Körper, Seele und Geist zu hören. Im Wechsel von Ge­spräch und Meditation, Stille und Gesang werden verschiedene Themen aufgegriffen und im Hinblick auf eigene Erfahrungen bearbeitet. Alle Oasentage sind thematisch in sich abgeschlossen. n Samstag, 8. November 2014 »Herr, lehre mich beten« Referierende: Sieglinde Müssig-Jarnicki, Pater Peter Harr SSCC Die Oasentage finden jeweils von 9.30 bis 16.30 Uhr in Kloster Arnstein statt. Anmeldung bitte bis zehn Tage vor der Ver­ anstaltung in Kloster Arnstein. 56379 Obernhof / Lahn, Telefon: 02604 9704-0, Fax: 02604 9704-26, E-Mail: kloster.arnstein@sscc.de Vergesst nicht! Vor 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg. Viele Veranstaltungen erin­ nern derzeit daran. Ich selber habe kürzlich eine Ausstellung in Essen besucht, die mich sehr beeindruckt hat. Der Boden einer riesigen Halle war mit scharfkantigen, rostigen Granatsplittern in allen Formen und Größen bedeckt. Sie haben Menschen getroffen, verstümmelt, getötet. Genauso schaudererregend war eine Sammlung von Lehrobjekten für Sanitätspersonal. Die aus Gips geformten Arme, Beine und Gesichter zeigten realistisch die Folgen von Verwundungen und Wundentzün­ dungen. Entsetzlich waren die Darstellungen aufgerissener Gesichter. Mit­unter fehlte der ganze Unterkiefer. Besucherinnen und Besucher schauten stumm auf diese schrecklichen Objekte, bewegten sich dann weiter, und es ging den meisten wohl wie mir: Die Bilder verfolgen mich immer noch. Der Erste Weltkrieg war mit einem Mal mehr als die zwei Jahreszahlen: 1914 –1918. Der Erste Weltkrieg war Blut und Tod. Es ging nicht mehr um historische Schlachten, sondern um Väter, Söhne, Brüder, Ehegatten oder Verlobte, die nie mehr heimkehrten. Aus Gedenken wird Nachdenken: Wie können wir solche Kriege ver­ hindern? Die Vergangenheit mahnt und warnt und hat mitunter auch eine tröstliche Botschaft: Viele der erbitterten Feinde von damals leben heute in Frieden miteinander. rechts oben © picture-alliance / dpa Citykirche in Koblenz Die Citykirche in Koblenz am Jesuiten­ platz wird von der Koblenzer Kommu­ nität der Arnsteiner Patres betreut. Die Angebote finden Sie unter: www.arnsteiner-patres.de/ haus_koblenz.0.html In diesem und im nächsten Jahr feiert auch unsere Deutsche Ordens­ provinz eine Reihe von Gedenktagen. Vor 120 Jahren wurde die erste Ausgabe des Vorläufers des »Apostel« veröffentlicht; vor 100 Jahren standen die ersten Missionare bereit, um nach Neuguinea zu ziehen – wir werden darüber ausführlich berichten; vor 90 Jahren begannen die Pilgerzüge nach Kloster Arnstein; vor 20 Jahren wurde Pater Damian seliggesprochen. Die verschiedenen Ereignisse lassen sich auf einen gemeinsamen Nenner bringen: Sie sind Ausdruck eines Glaubens, der sich den Menschen mitteilen will. Man nennt dies gemeinhin »Mission«. Und Mission ist nicht etwas für einige wenige Spezialisten, sondern unsere gemeinsame Berufung, die aus Taufe und Firmung erwächst. Politisch mahnen uns die Gedenktage an das hohe Gut des Friedens, und unsere Ordensgeschichte erinnert an unsere Berufung, die Botschaft Jesu Christi in die Welt zu tragen. Das passt zueinander. Christi Wunsch und Auftrag war: »Der Friede sei mit euch!« Ihr Pater Heinz Josef Catrein SSCC 3/2014 apostel 3 Eine offene und korrekte Sprache ist hilfreich Es kommt darauf an, die richtige Sprache zu finden. Kinder werden oft mit Verlegenheitslügen abge­ speist. Das klassische Beispiel war der Klapperstorch, der auch früher schon nicht funktionierte. Es geht darum, die Dinge beim Namen zu nennen – beim richti­ gen Namen. Viele volkstümliche Bezeichnungen der menschlichen Geschlechtsorgane oder sexueller Aktivitäten sind unangemessen oder verletzend. Erwachsene soll­ ten sachlich reden. Kinder lernen so die korrekten Bezeichnungen, und man vermeidet, dass sexuelle Dinge lächerlich gemacht oder mit Gewalt verbunden werden. Wenn der Klapperstorch abstürzt Mit Kindern über Sexualität reden Die Sexualität ist eine Gabe Gottes Die Heilige Schrift spricht davon, dass Gott den Menschen als Mann und Frau erschaffen hat. Dass wir Menschen verschieden sind, hat Gott so gewollt. Es gibt deshalb an unserem Körper keine guten und schlechten Teile. In ihrer Ver­ schiedenheit sollen Mann und Frau sich ergänzen. Sie können sich so ihre Liebe zeigen und zu­ sammen neues Leben hervorbrin­ gen. Es gibt ja viele Beispiele, die hier herangezogen werden können: das Hochzeitsbild der Eltern und Großeltern, eine Hochzeit oder Taufe im Bekannten­ kreis, eine Schwangerschaft in der Familie. Ich habe mir dreimal überlegt, ob ich diesen wirk­ lich erlebten Dialog niederschreiben soll. In unserer Generation sind es viele nicht gewohnt, über Sexua­ lität zu sprechen. Wir reagieren mit Verlegenheit, wenn Kinder und Enkel ganz unbefangen Worte in den Mund nehmen, die uns selbst als Erwachsenen schwer über die Zunge kommen. Aber die Verlegen­ heit kann auch in blankes Entsetzen umschlagen, wenn wir hören, in welcher Weise Kinder über Sexu­ alität reden. Sie benutzen häufig verletzende Aus­ drücke und obszöne Gebärden, die sie in ihrem Um­ feld oder in den Medien aufgeschnappt haben. Wie verhält man sich als Eltern oder Großeltern dazu? 4 apostel 3/2014 Sprechen Sie über den Zusammenhang zwischen Liebe und Fruchtbarkeit. »Du bist unser Kind, weil wir uns ganz lieb hatten. Wenn wir dich sehen, den­ ken wir an unsere Liebe.« Auch Aussagen wie »Der liebe Gott hat dich uns geschenkt« zeigen, dass jedes Leben von Gott gegeben wird. Viele Eheleute heira­ ten in der Kirche, weil sie Gott um seinen Segen für ihre Liebe und ihre Kinder bitten. © picture-alliance / akg-images Es geschah bei der Katechese mit einer sogenannten »Wibbelgruppe«, Kinder zwischen vier und sechs Jahren. Irgendwie hatten die Kinder auf einmal eine Darstellung von Adam und Eva vor sich und begannen zu feixen: »Guck mal, Adam hat ein Würstchen.« Ich sagte: »Das heißt nicht Würstchen, sondern Penis.« Heidrun: »Pater, hast du auch einen Penis?« Meine Antwort: »Alle Männer haben einen Penis.« Einen Au­ genblick war Funkstille. Dann nickte Kerstin – die jüngste – ernst und bestätigend und fuhr fort: »Ja, mein Papa hat auch einen.« Damit war die Sache fertig. Ganz normal ging es weiter. Die christliche Ehe ist ein brauchbares Leitbild Das beste Rollenbild sind natürlich intakte Ehen aus dem Umkreis der Kinder. Doch Kinder erleben häu­ fig eine andere Wirklichkeit: Paare sind nicht verhei­ ratet, oder Menschen wechseln immer wieder ihre Sexualpartner. Es sind vor allem die »großen« Vor­ bilder, die solches tun: die Sportler, Sänger, Schau­ spieler oder Models. Was hilft, ist wohl, dass man die Sehnsucht der Kinder nach Geborgenheit an­ spricht. »Glaubst du, dass es gut ist, wenn Kinder auf einmal eine neue Mama oder einen Papa haben? Glaubst du, die freuen sich, wenn sie mit der neuen Mama oder dem neuen Papa in eine andere Stadt zie­ hen und ihre Freunde zurücklassen müssen?«Hier ist natürlich viel Fingerspitzengefühl notwendig. Scheidungen gibt es in jeder Familie. Man muss auf­ passen, dass man nicht die verurteilt, die nicht in einer Ehe nach katholischem Verständnis leben. Manche möchten das ja, aber die kirchlichen Geset­ ze lassen es nicht zu. Liebe ist nicht nur ein Tanz auf Rosen Liebe hat viel mit Romantik zu tun, und dass Kinder sich diese Sicht zu eigen machen, ist gut zu verste­ hen. Sie träumen vom weißen Kleid, von einer Traum­ hochzeit. Die Bilder des Werbefernsehens schleichen sich ein: das tolle Haus, das große Auto, die hüb­ schen gesunden Kinder und jeden Morgen der Kuss, wenn’s aus dem Haus geht. Der Hund versteht alles und wedelt dann wohlgefällig mit dem Schwanz. So ist es ja nicht. Es geht nicht nur um Flitterwochen, sondern auch um ein langes Leben, das man zusam­ men gestaltet, sich um die Kinder sorgt, Glück und Leid miteinander teilt, Geborgenheit erfährt, aber auch die »Fehler« des anderen und die eigenen ak­ zeptieren lernt, zusammen arbeitet, spart und den Grundstock für das Alter aufbaut. Ein Blick auf Gefahren ist angebracht Liebe ist so schön, aber kein Schmerz ist größer als Liebeskummer. Bei Abschieden nach einer Kinder­ freizeit oder einer Klassenfahrt spielen sich herzzer­ reißende Szenen ab. Wir dürfen nicht lachen. Kinder und Jugendliche haben ein tiefes Verlangen nach fes­ ten Freunden. Aber es ist gut, darauf hinzuweisen, dass diese Sehnsucht nach Liebe verbunden mit pu­ bertärer Neugier gefährlich sein kann. Sie wird mit­ unter schamlos ausgenutzt. Kindern müssen auch lernen, »Nein« zu sagen. Unsere Argumentation soll­ te nicht sein: »Das ist verboten.« Besser ist: »Pass auf dich auf, bewahre dich vor Schaden und Tränen, denn nicht alle sind ehrlich zu dir.« Bei Kindern ist sicher auch der Hinweis auf Missbrauch angebracht, verbunden mit Ratschlägen, an wen man sich wen­ den kann. Es geht auch mal schief Sexualität ist ein Lernprozess, und da geht auch schon mal was schief. In den christlichen Kirchen hatte man eine Tendenz, die Sünden gegen das sechs­ te Gebot an die allererste Stelle zu setzen. Das ist nicht die Sicht der Zehn Gebote. Das sechste Gebot steht erst an sechster Stelle, also gibt es viele Dinge, die wichtiger sind. Auch Jesus war trotz klarer Grundsätze mild gegen Menschen, die sexueller Ver­ gehen beschuldigt wurden. Jesus sprach weitaus härtere Worte gegen Machtmissbrauch und Habgier. Hier können wir lernen. Nicht jedes sexuelle Verge­ hen ist eine Todsünde – Unterscheidung tut gut. Klare Positionen sind kein Hindernis, um Kindern zu signalisieren: Ihr könnt nach einem Fehler zu mir kommen. Ich werde euch nicht fallen lassen. Auch Kinder sollten diese Haltung lernen. Viele Schimpfwörter beziehen sich auf sexuelles Anders­ sein oder Fehlverhalten: »Du Homo, du Hure!« Es ist wichtig, dass man Kindern deutlich macht: Men­ schen, die anders sind oder anders handeln, als wir es für richtig halten, haben genauso einen Anspruch auf faire Behandlung. Die goldene Regel ist hier hilf­ reich: »Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu.« n heinz josef catrein sscc »Wo kommen denn die kleinen Kinder her?«, irgendwann stellen Kinder diese Frage. Auch Ordensleute hören Fragen, die sie schon einmal in Verlegenheit bringen. Hilfreich sind die Broschüren aus der Reihe Elternwissen. Die neueste Broschüre vom August 2014 behandelt das Thema »Pornographie« (0,60 Euro + Versandkosten). Bestellungen an: Katholische Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NW e.V., Salzstraße 8, 48143 Münster, E-Mail: info@thema-jugend.de, www.thema-jugend.de 4/2013 apostel 3/2014 5 familie sscc Eine Brücke der Freundschaft ters, der straffällig gewordene Kinder und Jugend­ liche betreut, besuchten den Integrationsbeauftrag­ ten von Rheinland-Pfalz in Mainz und den Betreiber eines Solarparks in Kobern-Gondorf. An zwei »sozia­ len Tagen« lernten die Jugendlichen die Behinderten­ werkstatt und das Seniorenzentrum St. Martin in Lahnstein kennen. Ganz andere Erlebnisse boten ihnen das »Haus der Sinne« in Wiesbaden oder die Loreley. Sehr beeindruckend waren ein Konzert am Koblenzer Stadtstrand zur Unterstützung von Flüchtlingsfrauen aus verschiedenen Ländern und eine kleine Gedenkfeier für die von den National­ sozialisten ermordeten Sinti und Roma am Koblenzer Mahnmal. Die diesjährige Begegnung zwischen Jugendlichen aus Lahnstein und Peja, Kosovo, (4. 8.–15. 8. 2014) führte 10 Kosovaren und 20 Deutsche zusammen. Im Rahmen eines sehr abwechslungsreichen Pro­ gramms trafen die Jugendlichen mit Mitgliedern der katholischen Gemeinden in Lahnstein und Braubach und den Arnsteiner Patres in Koblenz zusammen. Sie erfuhren etwas über die Arbeit eines Sozial­arbei­ Die vielen Begegnungen und Erfahrungen haben die Freundschaft gestärkt, die dieser Austausch seit 2005 fördern will. Eine Freundschaftsbrücke, die deut­ sche, kosovarische und in diesem Jahr auch afghani­ sche Jugendliche verbindet, Christen und Muslime, Menschen verschiedener Sprache, Kultur und Reli­ gion. n luger widmaier sscc 10 Jahre Experiment Citykirche Es war schon sehr ungewöhnlich, dass eine kleine, schrumpfende Ordensgemeinschaft, die überall Häuser schließen musste, eine ganz neue Herausforderung an­ nimmt. Bisher »spezialisiert« auf Schul-, Pfarr- und Wallfahrtsseel­ sorge, nahmen die Arnsteiner Pa­ tres 2003 das Angebot des Bistums Trier an, ein neues Konzept der City-Seelsorge in Koblenz zu ent­ wickeln. In enger Zusammenar­ beit mit den Innenstadtpfarreien und dem Dekanat entstand 2004 die Citykirche am Jesuitenplatz. Eine kleine Kommunität der Arn­ steiner Patres bezog das direkt angrenzende ehemalige Jesuiten­kloster. Heute leben in dem Konvent in der Koblenzer Altstadt fünf Pat­ res, die gemeinsam mit hauptamt­ lichen kirchlichen Mitarbeiterin­ nen und vielen Ehrenamtlichen 6 apostel 3/2014 Vier aus dem Leitungsteam der Citykirche: v.l.n.r. Hans-Peter Kuhnen (bis vor kurzem Dekanatsreferent in Koblenz), Pater Martin Königstein SSCC, Monika Kilian (pastorale Mitarbeiterin und verantwortlich für die »Offene Tür« in der Citykirche), Pater Ludger Widmaier SSCC die zahlreichen Angebote der City­ kirche ermöglichen. Neben den regelmäßigen Gebets-, Gottes­ dienst- und Beichtangeboten, den unterschiedlichen thematischen Ausstellungen, den religiösen und gesellschaftspolitischen Vorträgen und Gesprächsforen prägt vor allem das Projekt »Offene Tür« den Charakter dieser Einrich­ tung. Hier sind an fünf Tagen die Woche Menschen ansprechbar für jeden, der kommt. Manchmal wird nur eine Auskunft gewünscht, andere möchten sich etwas von der Seele reden, suchen Beratung oder einfach einen Gesprächs­ partner. So ist die Citykirche heute ein Ort der Gastfreundschaft, ein Ort des Dialogs, der Seelsorge und ganz besonders ein Ort, an dem man sich Zeit für Menschen nimmt. – Ein gelungenes und sich immer weiter entwickelndes Experiment einer Kirche von heute. n titelthema oben: © itsmejust – Fotolia.com, unten: © picture alliance Matt oder lebenssatt? Die drei alten Pfarrer hatten sich am Sterbebett ihres Kollegen einge­ funden. Hilflos standen sie da und versuchten, dem Sterbenden noch etwas Gutes zu tun. »Willst du vielleicht etwas essen?«, fragte der Erste. »Nein, kein Appetit«, hauchte der Alte. »Sollen wir dir noch eine Zigar­ re anstecken?«, fragte der Zweite. Der Patient schüttelte den Kopf. »Ich hab deinen Lieblingswein dabei«, fuhr der Dritte fort. Aber auch hier kam ein Zeichen der Ablehnung. Die drei Herren waren verzweifelt. »Können wir dir denn gar nichts Gutes mehr tun?«, fragten sie verzwei­ felt. »Doch«, sagte der Sterbende, »kommt, wir schimpfen noch ein bisschen auf den Bischof.« Die Geschichte scheint mir ty­ pisch zu sein. Alter ist für viele Menschen nichts anderes als ein Verlust von Möglichkeiten, die durch ein Anwachsen der Klagen ausgeglichen wird. Wir haben un­ sere Vorstellungen von den jammernden, nörgelnden, ewig unzufriedenen Alten. Stimmen sie? Hat Stefan Heym recht, wenn er sagt: »Es gehört zu den vielen Merkwürdigkeiten des Lebens, dass der Mensch immer bissiger wird, je weniger Zähne er hat.« Niemand wird bestreiten, dass es alte Menschen gibt, die perfekt diese Vorstellung bestätigen. Aber jeder wird auch welche ken­ nen, die trotz vieler Lebensjahre im Herzen jung und liebenswert geblieben sind. Wer oder was ist überhaupt »alt«? Meiner Ansicht nach ist es ein sehr persönliches Gefühl. Bei mei­ nem 40. Geburtstag sagte mir mein Arzt, dass ich jetzt ins »vorsorge­ bewusste« Alter komme. Ich war geschockt. Als ich meinen 50. Ge­ burtstag feierte, fühlte ich mich wirklich alles andere als alt. Aller­ dings musste ich zu meinem Leid­wesen hören, dass die vietna­ mesischen Kinder mich als »Großvater« ansprachen. Es war keine Frechheit, sondern eine Tatsache. Ihre Großväter waren in meinem Alter. Mit dem 60. Ge­ burtstag sah es schon anders aus. Ich hatte ein Hörgerät bekom­ men, und der Orthopäde hatte mir eine Arthrose in der linken Hüfte bestätigt. Obwohl ich nicht alles höre und für alle sichtbar hinke, fühle ich mich wiederum nicht alt. Außerdem schien es mir, als habe mich die Weisheit des Alters nicht einmal gestreift. Auch die Gelassenheit des Alters schlägt noch immer einen großen Bogen um mich. Was also war an­ ders als vor 20 oder 30 Jahren? 3/2014 apostel 7 titelthema alt werden ist nicht harmlos Was das Wort »alt« bedeutet, scheint mir schwer definierbar zu sein. Auf alten Familienbildern sehen die 40-Jährigen älter aus als die heutigen 70-Jährigen. Sie waren oft auch kränker und verschlissener. »Alte« gibt es eigentlich gar nicht mehr, nur noch Senioren. Und die machen was los: Seniorenrei­ sen, Seniorensport, Seniorenuni­ versität. Kirchlich gesehen sind sie unsere Kerngruppe. Ohne die Scharen engagierter rüstiger Rent­ ner sähe es trist aus in den Ge­ meinden. Es ist erfreulich, dass ältere Menschen heute viel mehr Alt werden – alt sein. In Würde altern. Das ist das Titelthema die­ ses Heftes. »Es gehört zu den vielen Merkwürdigkeiten des Lebens, dass der Mensch immer bissiger wird, je weniger Zähne er hat.« Möglichkeiten haben als früher. Es ist aber auch eine Tatsache, dass man viele Alte nicht mehr sieht. Irgendwann sind sie ans Haus oder Pflegeheim gefesselt, irgendwann werden die Plagen so schlimm, dass sie wie meine alte Tante sagen: »Alt sein ist nicht schön.« Irgendwann kommt ein­ mal der Tag, wo der eine oder an­ dere auch sehr bewusst sagt: »Es reicht jetzt.« Und vielleicht lässt sich die Ge­ schichte des sterbenden Pfarrers ja auch anders verstehen?! Der Sterbende möchte einfach nichts mehr konsumieren, nicht essen, nicht trinken, nicht rauchen. Das Gespräch mit seinen Freunden, das Miteinander ist es, das ihm Freude bereitet, was letztlich ja das Wichtigste ist, auch wenn es sich im gemeinsamen Schimpfen äußert. n heinz josef catrein sscc 8 apostel 3/2014 © picture alliance / Dietrich / Bild Das Einzige, was ich sagen kann, ist, dass ich in dieser Zeit Neues erlebt habe. Ich war an neuen Orten und in anderen Ämtern. Ich habe Menschen verloren und Menschen kennengelernt. Und ich selbst? Ich fühle mich noch immer nicht alt. Aber das ist selbstverständlich subjektiv. Ob­ jektiv betrachtet gehöre ich zur älteren Generation. Die Arztbesu­ che werden häufiger. Meine Klas­ senkameraden sind vielfach schon in Rente. Unsere Gesellschaft vergöttert das Jung- und Fit-Sein. Es ist ein angenehmes Gefühl, und es lässt sich Geld damit verdienen. Es ist aber auch ein Selbstbetrug. Wir werden alt, wir werden schwach, und es stellt sich die Frage, wie wir damit umgehen. Ein impo­ nierendes Beispiel war für mich ein 95 Jahre alter blinder Bauer, dem ich regelmäßig die Kommu­ nion brachte. Auf meine Frage, ob es nicht bitter sei, nichts mehr zu sehen, sagte er: »Ich bin nicht traurig, ich hab doch so viel sehen dürfen.« Ohne jede Unru­ he, oder Angst, plante er mit mir seine Beerdigung. Er wollte, dass es für die Gäste ein guter Tag werde. Dass es für ihn ein guter Tag werden würde, stand außer Frage. Denn er hatte etwas begrif­ fen: Das Alter ist nicht nur Nie­ dergang und Verfall, sondern die Annäherung an das Ziel unserer irdischen Pilgerschaft. Das Alter kann Hoffnung wecken. Anregungen für die Monate Oktober, November und Dezember geistlicher wegbegleiter Das glaub ich – damit leb ich Geistlicher Begleiter zum Heraustrennen Ich glaube an Jesus Christus, er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters »Die da oben sitzen doch nur rum und tun nichts. Sitzungen ohne Ende, außer Spesen nichts gewesen!« Einspruch! Sitzen ist ein uraltes Symbol für Herrschaft und Macht. Richter sitzen zu Gericht. Gottheiten, Kaiser, Könige geben sitzend ihre Befehle. Wer rechts neben dem Herrscher sitzt, ist derjenige, der dessen Macht am nächsten kommt und sie mit ihm teilt. Jesus sitzt zur Rechten Gottes. Das heißt, Jesus ist ganz auf der Seite Gottes: »Ich und der Vater sind eins« (Joh 10,30). Und er ist zugleich ganz auf der Seite des Menschen. Damit bekennen die Chris­ ten, dass letzten Endes nie­ mand anders als Jesus Chris­ tus, der gekreuzigte Er­Löser, diese Welt regiert. Er ist es, der herrscht über Zeit und Ewigkeit. Bilderzyklus volo credere Nr. 7b © Kerstin Meinhardt, Idstein 2014 Und da ist er wieder, der Anfangsverdacht: »Die da oben ...« Die »All«macht des Bösen, das uns tagtäglich nicht nur in den Medien überschwemmt, spricht lautstark gegen eine Welt­Herrschaft Jesu Christi. »Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters.« – Hier macht der Glaube uns ein lebenswichtiges Angebot: Übersieh nicht den Weizen im Unkraut! Die unschein­ baren und auch die größeren Zeichen der Liebe und Heilung in meiner kleinen, in unserer großen Welt. – Warum nicht darin die so menschliche Herrschaft Jesu Christi in unserer Zeit entdecken? Und ihr auf der Spur bleiben? Denn das Angebot geht weiter: Das ist erst der Anfang, der Anfang vom Ende, von einem end­gültig guten Ende – kein Zufall, kein letz­ tes Aufflackern in einem herzlos alles zermalmenden Weltgetriebe. »Jesus Christus sitzt zur Rechten Gottes« – Gott, der in Jesus seinen Himmel ver­ lässt, der »heruntergekom­ mene« Gott, lässt den Men­ schen nicht sitzen. Irdische Reiche werden vergehen. Gottes Reich wird sich durch­ setzen. Die Welt wird nicht zum Teufel gehen, sie wird am »Jüngsten Tag« vollendet. Vor diesem Jüngsten Tag brauchen wir keine Angst zu haben. Die Herrschaft Gottes funktioniert nicht nach den Spielregeln menschlicher Machtpolitik. An Jesus Christus, der »zur Rechten Gottes« sitzt, können wir ablesen, was es mit der Got­ tesherrschaft auf sich hat. Seine Macht macht keine Angst, droht nicht mit Teu­ fel und Hölle. Sie befreit, schützt, heilt, nimmt nicht Leben, gibt Leben. Leben durch den Tod hindurch. Und er wird sich diese Macht durch nichts und nie­ manden nehmen lassen, so wahr Gott Gott ist. Und Gott sei Dank ist er es, der zur Rechten des Vaters sitzt, »der kommen wird zu richten die Lebenden und die Toten«. Diesem großen Versprechen möchte ich mit Ihnen in den kommenden Monaten nachgehen. Ihr Pater Hans-Ulrich Willms SSCC Impuls für den Monat Oktober Gericht – zum Glück Von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten selbstvergewisserung Gericht, Hölle, wie eine Drohung stehen sie da. Dabei sind die arroganten Drohpredigten vergan­ gener Jahrzehnte mit ihrer Angst erzeugenden Botschaft weithin der Verkündigung der grenzen­ losen, unendlichen Liebe Gottes gewichen. Und doch – auch wenn wir fest davon überzeugt sind, dass die Geschichte Gottes mit uns Men­ schen die Geschichte einer ganz großen Liebe und Treue ist – tief in unserer Seele spüren wir, dass es ein Gericht am Ende des Lebens geben muss. Selbst wenn wir dieses Gespür weitgehend verdrängen, manchmal steigt Angst in uns hoch: Was wird sein am Ende meines Lebens? Was ist, wenn es einen Gott gibt und ich vor ihm stehen werde mit meinem Leben? Ich mit meinem Leben, ganz persönlich und ganz allein. Wie auch immer: Ein Gericht über unser Leben muss es geben – um des Menschen willen und Gottes wegen auch. Zu unserem Glück muss es das geben! Wie das? Kann ich mehr leben lernen im Vertrauen auf einen Richter, der mich genauer kennt und leiden-schaftlicher liebt, als ich jemals selbst meinen liebsten Menschen kennen und lieben kann? Das Entscheidende ist: Wir haben es mit einem Richter zu tun, der uns persönlich kennt wie nie­ mand sonst, besser als wir selbst uns kennen. Die­ ser Richter ist uns Bruder, Heiland und Erlöser. Einer, der selbst für jede und jeden am Kreuz ge­ storben ist. Wer das auf sich nimmt, wird Partei ergreifen – nicht gegen den Menschen, sondern für ihn. Der wird sagen: Ich bin für dich gestor­ ben – wie solltest du da nicht leben? Zunächst: Die biblischen Bilder von Gottes Ge­ richt (zum Beispiel Mt 25,31– 46) sind kein Dreh­ buch. Es geht nicht um »links« oder »rechts«, nicht um »Schafe« oder »Böcke«. Es geht um das Alles oder Nichts unseres Lebens. Das ist die entscheidende und gleichzeitig frohe Botschaft dieser Vorstellung, die sich auf den ersten Blick so grausam darstellt: Dieses Gericht ist nicht ein Gericht von Menschen über Menschen. Davor müssten wir eine Höllenangst haben. Gebet Gott, du weißt, wie es uns geht und wie es um uns steht. Ob wir lachen oder weinen, beten oder zweifeln – nichts ist dir verborgen. Du kennst unser Leben, unsere Ängste und Sorgen, unsere Schwächen und Fehler, unsere Fragen und Anfragen an dich. Nimm unser Leben an und birg alles, was dieses Leben ausmacht, in deiner befreienden, heilenden und erlösenden Liebe! Impuls für den Monat November Gericht – zum Leben Bilderzyklus volo credere Nr.6 © Kerstin Meinhardt, Idstein 2014 Von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten Gebet Gott, deine Liebe gehört uns ganz und immer. Das ist fromme Selbstberuhigung, sagt die Vernunft. Davon hast du nichts, sagt die Berechnung. Das bringt dich im Alltag nicht weiter, sagt die Erfahrung. Du, Gott, sagst, nimm sie an, meine Liebe. Lass sie nicht los. Lebe mit und aus ihr. Dann wirst du frei. Frei für dich selbst. Frei für die anderen. Frei für das Leben. Jetzt und in der Stunde deines Todes. Hilf uns, Gott, aus dieser Liebe zu leben in dieser Zeit für die Ewigkeit! Jesus ist nicht gekommen, um Streicheleinheiten zu verabreichen. Er wollte Feuer auf die Erde brin­ gen, entflammen zu seiner Liebe, anstecken mit sei­ ner Liebe. Auch wenn die Bibel von Gottes Gericht über unser Leben spricht, tut sie das im Bild von Feuer und Flammen. Als Kind habe ich mir vorgestellt: »O Gott, eine Ewigkeit brennen, ohne dass das jemals aufhört!« Eine grausame Vorstel­ lung! Wenn Jesus Feuer auf die Erde bringt, dann nicht, um zu quälen, son­ dern um den Menschen heimzuholen selbst aus den schmutzigsten und dreckigsten Gossen dieser Welt. Er ist gekommen, damit alle Menschen den Himmel erreichen. Gericht, ein heilendes Gericht also. »Na prima, dann können wir ja so richtig drauflossündigen! Der sanfte, nette, lie­ bende Jesus auf dem Richterstuhl nimmt alles ja nicht so ernst. Schweinereien hin oder her – alles wird gut.« So sicher nicht! Das Maß, nach dem wir gemessen werden, wird uns kompromisslos vor Augen geführt: Es ist das Maß unserer Menschlichkeit. Und diesem Maßstab entgeht niemand, ob er nun Christ ist oder nicht. selbstvergewisserung Gericht: nicht Verurteilung, nicht Vernichtung. Gott richtet zurecht, was wir angerichtet haben. Verleiht mir diese Botschaft für meine Beziehung zu Gott, zu den Mitmenschen und zu mir selbst Freiheit und Mut zum Handeln? Was in diesem reinigend heilenden Gericht übrig bleibt, ist das, was ein Leben mit Gott, den Him­ mel für alle erst möglich macht. Aus diesem Grunde kann niemandem dieses Gericht erspart bleiben. Gericht als die große und letzte Chance jedes Menschen, ob er getauft ist oder nicht, sein Leben in die richtige Richtung zu bringen. Ge­ richt im biblischen Sinne als Ereignis, in dem unser Leben ge­richtet wird, auf Gott hin gerich­ tet wird, endgültig und für immer über alle Le­ bens­ und Seelen­Brüche hinweg. Einen Bruch gerichtet zu bekommen, tut höllisch weh, sagen wir. Das Leben in die richtige Rich­ tung gebracht zu bekommen, wird ebenfalls höl­ lisch wehtun – ohne Feuer und Flammen, in der Seele wehtun. Impuls für den Monat Dezember Gericht – für mich Von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten schen sind, von Gott geliebt, geliebt von Anfang an, geliebt in Ewigkeit. Denn: Weder Tod noch Teufel, weder Engel noch Menschen, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges können uns trennen von der Liebe Gottes in Jesus Christus (Röm 8,35 –39). selbstvergewisserung Aber machen wir es uns damit nicht zu einfach? Betrügen wir Wenn ich heute sterbe, was leuchtet meinen Mit­uns mit einer barmherzigen Lüge, menschen auf? Was wünsche indem die Wirklichkeit von ich mir am meisten, dem Elend, Ungerechtigkeit, Grausamnoch hinzufügen zu können keit, ... irgendwie kleingeredet mit meinem Leben? wird? Die Dimension von Gottes Gericht kennt keine Einheits­ größe: Alles wird gut, einfach so. Nein, einige werden gehörig abspecken müssen – nicht wegen ihrer Körperfülle. Gottes Gerechtigkeit macht nicht gleich, schert nicht über einen Kamm. Liebe gibt es nicht ohne Gerechtigkeit. Gnade ist nicht billig. Welch eine Ermutigung zum Leben! Welch ein Trost im Sterben! Auch wenn das Evangelium vom Gericht (Mt 25,31– 45) beim ersten Hören furchterregend wirkt, es ist Frohe Botschaft, für die es sich zu leben lohnt und aufgrund derer es sich zu sterben lohnt: Ich sterbe in die lieben­ den Arme Gottes. Von ihm werde ich aufgefangen. Von seiner Liebe. Sie zählt und sonst gar nichts. Was in diesem Gericht geschieht, ist, was am Ende unseres Lebens auch bei jedem und jeder von uns im Leben der Mitmenschen aufleuchten wird. Manch­ mal fragen wir uns am Grabe eines Menschen: Was bleibt von dem Gestorbenen? Eigenartig – dann verblassen die Fehler nach und nach; das Gute lebt in der Erinnerung auf. Genau das ist das wahrhaft Göttliche: Das Gute bleibt. Es bleibt, dass wir Men­ Gebet Gott, du liebst nicht nur das, was stark ist, sondern auch das, was schwach ist. Nicht nur, was schön, sondern auch, was hässlich ist. Du liebst, was meine Liebe nicht lieben kann. Du rettest, was meine Liebe nicht retten kann. Du hältst, was meine Liebe nicht halten kann. Lass mich im Vertrauen auf diese Liebe die Herausforderun­gen meines Lebens annehmen und sie darin aufleuchten lassen. Bilderzyklus volo credere Nr. 24 © Kerstin Meinhardt, Idstein 2014 »Wer kann uns verurteilen? Christus Jesus, der ge­ storben ist, mehr noch: der auferweckt worden ist, sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein« (Röm 8,34). Jesus ist nicht Scharfrichter, Jesus ist Erlöser und Heiland. Er richtet nicht hin, er richtet auf. Was Menschen auch immer angerichtet haben, was nicht mehr gelöst und gutgemacht werden kann, Jesus wird es zum Leben erlösen. titelthema Das Leben kann menschlicher werden oben: © picture-alliance / ZB, unten: © picture alliance / dpa Das wird ein schöner Tag. Der Himmel ist blau, die Fenster des Nach­ barhauses reflektieren die ersten Sonnenstrahlen, und die Luft ist schon angenehm warm. Da kommt ein Anruf, der plötzlich alles ändert. Oma ist im Krankenhaus – Schlaganfall. Und jetzt? Innerhalb von Sekunden läuft der innere Film ab. Wie schlimm ist es? Wird sie wieder nach Hause können? Geht das überhaupt in der Wohnung, im Haus? Wer wird für sie und Opa sorgen, wer putzen, wer kochen? Vielleicht müssen sie ins Altersheim, wo die Pflegekräfte doch meist chronisch überar­ beitet sind und menschlich viel auf der Strecke bleibt? Oder finden wir doch einen Ort, an dem sie liebevoll gepflegt werden und sich auch wohl fühlen? … Auf einmal ist es da, das Alter – von jetzt auf gleich. So oder so ähnlich geht es vielen. Wir werden alle kontinuierlich älter, und doch trifft es uns wie aus heiterem Himmel. Ja, es heißt, unsere Gesellschaft wird immer älter. In Deutschland leben fast zwei Millionen Menschen, die älter sind als 85 Jahre. Es gibt fünfmal mehr Hundertjährige als vor 30 Jahren. Die Alterspyramide steht auf dem Kopf. Politiker warnen vor Altersarmut. Klar ist, es wird mehr Pfle­ gende und mehr Pflegeheime brauchen ... Aber mit mir hat das doch (noch lange) nichts zu tun. Alt sind nur die anderen. Dass das ein Irrtum ist, liegt auf der Hand. Trotzdem will es kaum einer wahrhaben. Nicht nur gesellschaftlich, auch ganz direkt betrifft es jeden von uns. So, wie wir vielleicht unser Studi­ um und den Beruf planen, überlegen, ob oder wie viele Kinder wir bekommen wollen, genau so sollten wir unser Alter und unseren Tod vor Augen haben. Nicht erst dann, wenn es nicht mehr anders geht. Paar im Altersheim. Er kümmert sich um seine kranke Ehefrau. »ich bleibe zu hause, solange es geht« Es ist also klug, sich beizeiten auf das Alter einzu­ stellen. Räume zu schaffen oder zu suchen, sich in Gedanken mit den möglichen Begleitumständen zu beschäftigen und Vorsorge zu treffen. Immer mehr Menschen möchten im Alter möglichst lange selbst­ ständig bleiben und im lieb gewonnenen eigenen Zu­hause leben. »Solange ich das entscheiden kann, bleibe ich hier!« Diesen Spruch habe ich nicht nur einmal gehört. Längst gibt es eine Reihe alternativer Wohnformen zwischen dem herkömmlichen Seniorenheim und dem Lebensabend daheim: das altersgerecht umge­ baute Eigenheim, das betreute Wohnen, die Senio­ ren-Wohngemeinschaft oder die Wohngruppe. »Das Wohnen im Alter ist inzwischen so bunt wie das 3/2014 apostel 13 titelthema Alter selbst«, bestätigt Anne Helmer vom Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland, VKAD. »Es gibt einen Trend zu ambulanten Modellen sowie einen Ausbau der haushaltsnahen Dienstleistungen.« Noch machen die neuen Wohnformen im Alter nur einen sehr kleinen Teil aus. Schätzungen gehen davon aus, dass beispielsweise der Anteil an gemein­ schaftlichen Wohnprojekten von Menschen über 65 Jahren bei höchstens einem Prozent liegt. »In den Städten gibt es dabei deutlich mehr Möglichkeiten«, so Anne Helmer. Neben den finanziellen Mitteln sei es auch wichtig, sich im Alter einen möglichst regen Austausch mit Familie, Freunden und Bekannten zu bewahren. »Wenn man ganz allein ist, wird es schwierig.« Alleine sein im Alter, das wollte auch Wulf Werbelow nicht. Nach dem Tod seiner Frau hatte der 76-jährige Pfälzer versucht, eine Alten-WG zu finden, zu­ nächst ohne Erfolg. Irgendwann stieß er auf das Schammatdorf bei Trier. Hier leben rund 280 Menschen zusammen, Junge und Alte, Singels und Familien, Menschen mit und ohne Behinderung. Wulf Werbelow Die Bewohner kommen aus allen sozia­ len Schichten. Jeder hat seine eigene kleine Wohnung, die wiederum in meh­ reren Häusern zu einem Hof zusammengefasst sind. Wulf Werbelow lebt seit fast zehn Jahren im Scham­ matdorf. Anfang der 1980er Jahre wurde es auf Initi­ ative der benachbarten Benediktiner gemeinsam mit städtischen Trägern gegründet. Es funktioniert bis heute. »Hier hat eine Idee für ein soziales Miteinan­ der praktische Formen gefunden«, sagt Werbelow. Die Wohnungen im Schammatdorf sind eher klein, deshalb musste er sich etwas einschränken. Von einem großen Haus ist Werbelow in eine 50-Qua­ dratmeter-Wohnung gezogen. Bereut hat er diesen 14 apostel 3/2014 Schritt jedoch nie. »Meiner Erfah­ rung nach leben alte Menschen bes­ ser, wenn sie nicht immer unter sich sind«, ist er überzeugt. »Hier im Dorf muss ich mich auf die Belange von Kindern und Erwachsenen, von Hartz4-Empfängern und Akademikern ein­ stellen. Das macht es für mich im Alter so lebens- und liebenswert. Und die Achtsamkeit, die ich als alter Mensch erwarte, die muss ich hier erst einmal einbringen, indem ich auf die anderen achte!« Das Schammatdorf ist nur ein Bei­ spiel, wie alternative Wohnformen aussehen können. Tatsächlich brin­ gen mittlerweile einige Kommunen © Inge Duhr Schammatdorf: eines von vielen alternativen Wohnprojekten. Auf dem Gelände der Abtei St. Matthias gibt es 144 Wohnungen, von denen 44 barrierefrei sind. Etwa 280 Menschen wohnen dort: Familien mit Kindern, Menschen mit und ohne Behinderungen, ältere Menschen, Studenten, Alleinerziehende. Ziele sind gute Nachbar­ schaft und sich gegenseitig im Alltag dort helfen, wo es Probleme gibt. Alt werden … Die Fürsorge für die alten Ordensleute ist für alle Ordensgemeinschaften in Deutschland eine gewaltige Herausforderung. Es ist nicht zu übersehen, dass die Mehrheit der Ordensleute inzwischen über 75 Jahre alt ist. In unserer eigenen Ordensprovinz, die zurzeit 45 Mitbrüder zählt, gibt es gerade noch 8 Mitbrüder, die jünger als 65 sind. Wenn Verwandte und Freunde mich fragen, wann ich pensioniert werde, antworte ich gerne: »mit Erreichen der Trotteligkeitsgrenze«. Das muss ich dann erklären. Unsere Ordensgemeinschaft geht davon aus, dass jeder bis zu seinem 70. Lebensjahr eine aktive und bezahlte Arbeit ausführt. Dies ist die Regel, aber da das Leben des Ordensmannes ja mehr Berufung als Beruf ist, ist das 70. Lebensjahr keine feste Gren­­ze. Viele reduzieren ihre Arbeit und passen sie ihren Kräften an. Andere übernehmen mehr Ämter und feste Dienste in unse­ ren Gemeinschaften. Diese Tätigkeiten werden nicht entlohnt, für titelthema mit Wohnungsbaugesellschaften und Trägern wie beispielsweise auch der Caritas vermehrt neue Woh­ nideen und Projekte auf den Weg. jeder will alt werden, aber keiner will es sein Die richtige Lebensform fürs Alter finden und Vor­ sorge treffen, sind wichtige Schritte. Mindestens ge­ nauso wichtig aber ist die innere Einstellung. Ba­ den-Baden bietet hier viel »Anschauungsmaterial«. Die Kurstadt ist gerade bei Älteren sehr beliebt. Es gibt eine Vielzahl von Senioren- und Altersresiden­ zen und Pflegeheimen. Im Umkreis von nur 2 km um unsere Wohnung liegen mindestens sechs ver­ schiedene Einrichtungen, für betuchtere und weni­ ger begüterte Ältere. Aber egal, mit wem ich hier ins Gespräch komme, es wird schnell deutlich, kaum jemand will sich als »alt« bezeichnen lassen. Mich macht es traurig, wenn ich betagte Damen um die 80 durch die Allee laufen sehe, die kaum mehr gehen können, aber dennoch Stöckelschuhe tragen und wie Mitte 30 wirken wollen. Frauen wie Männer versuchen, mit Botox, Operationen und viel Schmin­ ke ihr Alter zu verstecken, was in den wenigsten Fällen gelingt. Jeder will alt werden, aber keiner will es sein. Dieses Sprichwort bringt es auf den Punkt. Woran liegt das? Liegt es daran, dass wir, wie Pater Heinz Josef schreibt, das Jung- und Fit-Sein vergöttern? Und dass wir beim Thema Alter immer gleich an Nieder­ gang denken? Wo sind die Altersweisheit, die Er­ fahrung, die Ruhe und Gelassenheit, die das Alter auch auszeichnen können? Wo ist das Bild des Ur­ großvaters, der schon so viel gesehen und erlebt hat, dass er immer ein wunderbarer Ratgeber ist? Diese Interpretation des Alters hat mich schon im Kloster die jeweilige Kommunität sind sie jedoch ein Segen und sparen zudem Personalkosten. Manch einer findet im Alter erst die Zeit, Dinge zu tun, für die er früher keine Zeit hatte. Das Gebetsleben hat für die allermeisten einen neuen Stellenwert bekommen. Viele unserer »Rentner« sind immer noch aktiv: Sie arbeiten in Haus und Garten, lassen sich gerne zu Aushilfsdiensten einspannen, lesen, studieren und schreiben. Es ist sehr ermutigend zu sehen, wie viele sich auch mit ihren schwindenden Kräften bis zuletzt für die Gemeinschaft einsetzen. Sie wissen, vom Ordensleben wird man nie pensioniert, und in jeder Lebenssituation muss man sich fragen, was der Herr von einem will. Ordensleute, denen dies nicht gelingt, geben da­ gegen ein trauriges Bild ab. Es gibt keine Bestimmungen darüber, wo der Ordensmann seinen Lebensabend verbringen soll. Man ging immer davon aus, dass er dort als alter Mensch leben sollte, wo er auch sein Leben lang gearbeitet hat. Heute ist dies nicht immer so einfach. Viele Häuser sind geschlossen worden, und das zwingt manchmal zu schmerzhaf­ ten Ortsveränderungen. Die Deutsche Provinz hat schon vor vielen Jahren Weichen gestellt. Werne wurde zur Altenkommunität ausgebaut. Das heißt: ein Haus mit Aufzug, automatischen Türen, behindertengerechten Bädern usw. Ziel ist es, dass die Mitbrüder so lange wie möglich in klösterlicher Gemeinschaft leben können. Für die Pflege einzelner Mitbrüder werden die örtlichen Pflegedienste beansprucht. Manchmal kann es nötig werden, einen Bruder in ei­ nem Pflegeheim unterzubringen. Das St. Josefshaus in Horchheim war ein solches Haus, und wir ge­ denken mit Dankbarkeit der Fürsorge der Ordensschwestern und des Personals. Heute lebt ein pflege­ bedürftiger Mitbruder im Kathari­ nenstift in Werne. Der kurze Abstand zur Kommunität macht es einfach, in Verbindung zu bleiben. Unsere klösterlichen Gemeinschaf­ ten sind ein Spiegelbild unserer überalterten Gesellschaft. Es wird uns immer deutlicher, wie wichtig es für unsere Kommunitäten ist, ein Beispiel dafür zu sein, wie man miteinander im Vertrauen auf die Verheißung des Herrn auch die letzte Etappe der irdischen Pilgerschaft gemeinsam zurücklegt. n heinz josef catrein sscc 3/2014 apostel 15 titelthema immer berührt. Ein Mensch, der in sich ruht, der nicht allem hinterher hechelt, was angeblich jung und modern ist, jemand, der milde und besonnen reagiert, der sich und die Welt akzeptiert. Wäre das nicht ein schönes Alters-Vorbild? So könnte das Alter tatsächlich die »Annäherung an das Ziel unse­ rer irdischen Pilgerschaft« sein, wie Pater Heinz Josef schreibt. das alter als chance Sicher, wenn Knie und Hüfte schmerzen, der Geist vielleicht langsam nachlässt, die Freunde nach und nach sterben, dann ist es nicht immer einfach, das Alter anzunehmen. Was aber ist die Alternative? Was hilft es, das Negative hervorzuheben? Mut ma­ chen hier auch die Worte des chilenischen Paters Pablo Fontaine SSCC: »Das Leben kann im Alter menschlicher werden!« Pater Pablo, geboren 1925, war viele Jahre als Pfarrer, als Rektor der Ordens­ schule und als Novizenmeister in Santiago de Chile Schammatdorf bei Trier: Gemeinsam leben und feiern hier Jung und Alt. Die Architektur des Dorfes schafft für die Ziele der Integration und Kommunikation gute Voraussetzungen. eine schwere Tasche schleppt, die Vögel, die mich manchmal zutraulich beäugen und manchmal scheu davonfliegen. Das alles lässt mich an Gleichnisse Jesu denken und lädt Mit Slogans wie »Stopp! mich ein, in größerer Freiheit mit Schiebt uns nicht ins Aus« ihm zu gehen. Das heißt, der Weg nehmen mehrere hundert schenkt mir Gegenstände, die ich auf alte Menschen am 7.11.2013 schlichte Weise betrachten kann und in Bremen an einer Protest­ die mich der Schöpfung und dem kundgebung gegen die Menschen Jesus näherbringen.« Pater Kürzung der Zuschüsse Pablo verschweigt dabei nicht, dass er für die 28 Bremer Senio­renes schon allein wegen der schweren Begegnungsstätten um insund unsicher gewordenen Beine gesamt 60.000 Euro teil. heute nicht mehr so eilig habe. 16 apostel 3/2014 Die Sichtweise Pater Pablos mag nicht für jeden pas­ send sein. Aber sie gibt ein Beispiel, sich mit dem, was zwangsläufig kommt, auseinanderzusetzen. Was uns im Alter erwartet, welche Krankheiten uns zusetzen, wie viel Zeit uns bleibt, das liegt nicht al­ lein in unserer Hand. Aber zu versuchen, Alter und Tod in Würde und Gottvertrauen zu begegnen, die persönlichen Dinge zu regeln und Versöhnung zu suchen, diesen Aufgaben können wir uns stellen. n andré madaus und mirjam krug oben: © Inge Duhr, Mitte: © picture alliance / dpa tätig. In seinen Reflexionen über das Älterwerden und den Tod schreibt der heute 89-Jährige, ein Leben nach dem Evangelium und in der Nachfolge Jesu könne im Alter freier werden. Er beschreibt seine persönliche Erfahrung im Umgang mit der Zeit und der geringer werdenden Verantwortung im Alter. Pater Pablo kommt zu der Schlussfolgerung, dass auch die Einsamkeit und selbst die Betrachtung des Todes dem Menschen eine gelassene Freude zu schenken vermögen. Im Alter werden die Aufgaben weniger: »Das ermöglicht mir, Situationen und Dinge wahrzunehmen, die ich früher leicht übersehen habe«, schreibt er. Erst wenn wir uns ohne die Hektik des Alltags die Zeit leisten können, ge­ winnen die kleinen, alltäg­ lichen Dinge an Tiefe. »Diese alte Frau, die mit einem mü den und traurigen Gesicht Pablo Fontaine SSCC Selbstverständlich, Älterwerden be­ deutet auch, Kräfte und Einfluss schwinden zu sehen. Das sieht auch Pater Pablo: »Es ist ein mich Einüben ins Loslassen und gleichzeitig eine Form, weiterhin Verantwortung mitzutragen, ohne mich dabei selbst zu überfordern und ohne dem Erfolg oder Misserfolg allzu viel Gewicht zu geben.« Und in Bezug auf unser Sterben schreibt er: »Der Blick auf den Tod gibt mir eine gewisse Frei­ heit, die mir hilft, die Dinge weniger dramatisch zu sehen und die Proportionen zu wahren.« titelthema »Im Alter gibt es auch Zweifel des Glaubens …« Ein Gespräch mit Pater Gabriel Simon SSCC (77) aus Münster über die religiöse Dimension des Altwerdens Pater Gabriel, aus der Sicht eines jüngeren Menschen klingt es im Grunde verlockend: Später, im Alter, wirst du mehr Zeit haben und weniger Verantwortung tragen. Wie sehen Sie das? Ein russisches Sprichwort sagt: Wenn Gott dir eine Tür zuschlägt, öffnet er dir ein Fenster. Es stimmt, dass sich nach dem Berufsleben neue Möglichkeiten eröffnen. Ich persönlich versuche, das Staunen und die Neugier zu bewahren. Durch die Lebens­erfahrung gehen einem manche Dinge neu auf, die man vorher gar nicht so wahrge­ nommen hatte. Ich habe zum Bei­ spiel Teile der Bibel neu entdeckt. Aber ich glau­be, es ist auch wich­ tig, dass man frühzeitig eine sinn­ volle Beschäftigung für diese Zeit in den Blick nimmt. Für mich ist das die Auseinandersetzung mit unserer Ordensgeschichte, die ich früher als Hobby betrieben habe. Jetzt kann ich mich dem ganz widmen, was mich ausfüllt und dankbar macht gegenüber den Mitbrüdern der Vergangen­ heit. Ein Weiteres ist für mich das Zweite Vatikanische Konzil, das ich als Zeitzeuge erleben durfte. Davon gebe ich heute bei Vorträ­ gen oder Besinnungswochenen­ den viel weiter, damit diese Erin­ nerung lebendig bleibt. Welchen Einfluss hat das Alter auf den Glauben? Das Alter hat gerade auch eine re­ ligiöse Dimension. Es ist eine Zeit, in der man mit seinem Glauben und seiner religiösen Einstellung in eine neue Phase eintritt. Es ist ein wichtiger Abschnitt unseres irdischen Lebens, aber christlich gesehen mit einer Perspektive, die darüber hinausgeht – nämlich dass wir noch eine endgültige Zu­ kunft bei Gott erwarten, die das eigentliche Ziel und die Vollen­ dung unseres Lebens ist. Das gibt dem Alter eine ganz besondere Note. Das Alter sagt uns aus dem Blickwinkel des Glaubens: Das Beste liegt noch vor uns! Es mag etwas fromm klingen, aber ich glaube, für uns Christen ist das eine wichtige Dimension. Man sollte Dinge wie das Abschied­ nehmen und das Loslassen recht­ zeitig einüben. Bei all dem Positiven ist Alt­ werden auch nicht nur schön ... Das stimmt, man sollte das Alter natürlich nicht verklären und die Mühsal und Beschwerden des All­ tags nicht unterschlagen. Die Be­ wegungsräume werden enger, auch in den Beziehungen mit Menschen. Das schränkt schon ziemlich ein. Außerdem sind alte Menschen auch nicht unbedingt fromm. Im religiösen Leben gibt es im Alter auch Anfechtungen und Zweifel. Das bleibt nicht aus. Aber Gott begleitet uns auch im Alter auf unserem Glaubensweg. Ich merke jedoch immer mehr bei mir selbst und bei anderen äl­ teren Menschen, die früher ganz selbstverständlich Kirchgänger waren, dass mit dem Alter Zweifel kommen. Stimmt das wirklich alles, was ich immer geglaubt habe? Wie ist das mit dem Leben nach dem Tod? Wird der Glaube also noch einmal auf die Probe gestellt? Ja, damit muss man rechnen. Um­so wichtiger ist, dass man einen neuen Zugang zum Glauben fin­ det. Für mich sind das die Sakra­ mente, insbesondere die Feier der Eucharistie, die ich neu entdecke und tiefer sehe. Die Eucharistie ist im besten Sinne eine Wegzeh­ rung, sie gibt Kraft für diese letzte Wegstrecke. Da wird ein Stück von dem vorweggenommen, was Gott uns bereitet hat. Ich glaube, es gibt auch in der religiösen Di­ mension eine Art Nachreifen im Alter. Früher hatte ich das nicht so im Blick, aber heute denke ich, dass das christliche Leben ein immer tieferes Hineinwachsen ist in die Freundschaft mit Jesus, jenseits aller Gebote und Verbote. Ich glaube, uns als Christen ist aufgetragen, durch die Art und Weise, wie wir mit Alter, Krank­ heit, Einschränkung und Tod umgehen, ein Stück Zeugnis zu geben von der Hoffnung, die uns trägt. n interview: andré madaus 3/2014 apostel 17 familie sscc 40 Jahre Sommerzeltlager der GCL Die Gemeinschaft vom christlichen Leben (GCL) bildet seit vielen Jahren einen Grundstein der Schulseelsorge am Johannes­Gymnasi­ um in Lahnstein. Patres des Johannesklosters begleiteten sie seit den 1950er Jahren. Seit 40 Jahren ist Pater Ernst Karbach SSCC Lehrer am Johannes­Gymnasium und Leiter der GCL. Und auch seit 40 Jahren gehören die Zeltlager in Dahlheim (Verbandsgemeinde Lore­ ley) zum Programm und sind für viele Schüler der Höhepunkt des Jahres. Die Zeltlager bestehen immer aus einer Mischung aus Lager­ leben, Spiel, Sport und Gottesdienst. Auch eine Sammelaktion in den umliegenden Ortschaften zugunsten der Deutschen Lepra­ und Tuberkulosehilfe (DAHW) gehört dazu. In diesem Jahr nah­ men – wie in den letzten Jahren auch – rund 100 Jugendliche teil, die von Pater Karbach und seinem langjährigen »Stab« betreut wurden. Das 40­jährige Jubiläum wurde zunächst mit einem festlichen Gottesdienst gefeiert. Für das anschließende gemeinsame Fest hatten die Gruppenleiter ein Spanferkelessen organisiert. 60 Jahre 60-jähriges Ordensjubiläum Bruder Stephan Gehlen SSCC 65 Jahre 65-jähriges Ordensjubiläum Pater Olav Müller SSCC Pater Olav Müller feierte am 5. September 2014 sein 60­jähriges Priester­ und begeht am 7. Oktober 2014 sein 65­jähriges Ordensjubiläum in Trondheim (Norwegen). Der Jubilar beging im April seinen 90. Geburtstag (siehe Apostel 2 / 2014) und ist seelsorglich und schriftstellerisch noch immer aktiv. Die körperlichen Plagen des Alters erträgt er mit Humor und Gelassenheit. 18 apostel 3/2014 Bruder Stephan Gehlen wurde 1933 in Stolberg gebo­ ren. Nach der Volks­ und Berufsschule machte er eine kaufmännische Lehre, die er mit der kaufmän­ nischen Gehilfenprüfung ab­ schloss. Unmittelbar danach trat er ins Noviziat ein und legte am 29. September 1954 in Burgbrohl seine ersten Ordensgelübde ab. Den immer munteren Rheinlän­ der kennen viele unserer Lese­ rinnen und Leser als »Reisebru­ der«, der lange Jahre die Freunde und Wohltäter un­ serer Ordensgemeinschaft betreute. Im Jahr 2001 beendete er die Tätigkeit als »Reisebruder« und übernahm den Pfortendienst in Kloster Arnstein. Sein Humor, seine geduldige Aufmerksamkeit und seine Frömmigkeit waren auch in dieser Funktion von großem Nutzen, seine Kirchen­ und Klosterfüh­ rungen legendär. Seit 2010 machten sich bei Bruder Stephan immer stärker gesundheitliche Probleme bemerkbar. So zog er zunächst ins Altenheim in Horchheim, wo er dank guter Pflege so zu Kräften kam, dass er in die Kommunität nach Werne wech­ seln konnte. Sein Demenzleiden verschlimmerte sich jedoch derart, dass Bruder Stephan heute im Katharinenstift in Werne lebt. familie sscc Immer wieder Pfingsten in Arnstein Sie kommen immer wieder an Pfingsten und das seit 30 Jahren: die Arnsteingemeinschaft. An diesem für viele von ihnen fast magischen Ort trafen sich auch in diesem Jahr wieder 50 Erwachsene, Jugendliche und Kinder zu Begegnung, Glaubensgesprächen, Gottesdiensten, Stille, aber auch zu gutem Essen, Trinken und fröhlichen Feiern. Einige sind schon als Kleinkinder an der Hand der Eltern oder Großeltern den steilen Berg hinaufgepil­ gert und kamen Jahr für Jahr wieder. Andere erin­ nern sich an die Arnsteiner Jugendwallfahrten: das Treffen in Lahnstein, der lange Marsch über Berg und Tal, die kurze Nacht zum Sonntag und der Sonntag selbst mit Gottesdiensten, Gruppenarbeit und viel Gesang. Manch einer hat seine ganz persön­ liche Lebensgeschichte: Hier sind sie ihrem späteren Ehepartner zum ersten Mal begegnet. Hier hat man sich verstohlen angeschaut, geflirtet, und manch einer hat auch in der Kirche den Bund fürs Leben geschlossen. Zuwachs in Werne Fragebogen-Aktion 47 Leserinnen und Leser des Apostel haben den in der letzten Ausgabe beigegebenen Fragebogen aus­ gefüllt zurückgesandt. Nochmals vielen herzlichen Dank hierfür. In der nächsten Ausgabe des Apostel werden wir über die Ergebnisse berichten und die Gewinner des Wochenendaufenthalts in Kloster Arnstein vorstellen. Bruder Andreas Lüttmer SSCC (o.) sowie die Patres Gerd Nieten SSCC (m.) und Alfred Bell SSCC (u.) verstär­ ken den Konvent in Werne. Während Bruder Andreas vorher in Koblenz wirkte, kehrt Pater Gerd nach einem längeren Krankenhausaufenthalt nach Werne zurück. Pater Alfred schließ­ lich hat seine Aufgabe als General­ postulator und Generalprokurator der Ordensgemeinschaft in Rom beendet. Er übernimmt ab Oktober eine halbe Stelle im Offizialat (= Bischöfliches Gericht) in Münster. 3/2014 apostel 19 Die Jugendbegegnungsstätte der Arnsteiner Patres – auf den Höhen des romantischen Lahntals nahe Nassau gelegen – befindet sich in den Mauern eines fast 900 Jahre alten Klosters. Hier ist Raum für Gruppen aus Pfarreien, Schulen und Verbänden – für Seminare, Schulungen oder Familienfreizeiten. Die Anlage besteht aus mehreren eigenständigen Häusern und bietet 63 – 67 Übernachtungsplätze in Mehrbettzimmern. Nutzen Sie das Haus als Selbstversorger, oder aber – NEU – buchen Sie eine Fachkraft, die sich um den Einkauf und die Zubereitung einer Mahlzeit kümmert. Im Außengelände gibt es verschiedene Sitzgruppen, eine Tischtennisplatte, Grillmöglichkeiten und viel Platz auf dem Klosterhof. Mehr Informationen bekommen Sie bei der Leiterin der Jugendbegegnungsstätte: Erni Lelle, Telefon: 0 26 04 97 04 10, jbs@sscc.de, www.sscc.de/jbs.html Unsere Niederlassungen in Deutschland Arnsteiner Patres, Provinzialat Kardinal-von-Galen-Straße 3 n 59368 Werne Tel.: 0 23 89 97 01 50 n Fax: 0 23 89 97 01 27 provinzialat@sscc.de Arnsteiner Patres Bohlweg 46 n 48147 Münster Tel.: 02 51 48 25 33 n Fax: 02 51 4 82 53 59 Muenster@sscc.de Ordensgemeinschaft von den Heiligsten Herzen (zur polnischen Provinz gehörig) Immenstädter Straße 50 n 87435 Kempten Tel.: 08 31 5 12 36 80 n Fax: 08 31 51 23 68 19 Kloster Arnstein 56379 Obernhof / Lahn Tel.: 0 26 04 9 70 40 n Fax: 0 26 04 16 06 Kloster.Arnstein@sscc.de Arnsteiner Patres Jesuitenplatz 4 n 56068 Koblenz Tel.: 02 61 9 12 63-0 Koblenz@sscc.de Niederlassung der Deutschen Provinz in Belgien: Pères des Sacrés Coeurs Quai de Brabant, 38/5 n B-6000 Charleroi Tel.: 00 32 71 70 02 46 www.arnsteiner-patres.de familie sscc gung aus der noch ärmeren Nach­ barregion Huancavelica. Diese Ein­ wanderer verdingen sich vornehm­ lich als Landarbeiter. Interview mit Pater Hermann Wendling SSCC Worin bestehen die Haupt­ aufgaben in dieser Pfarrei? Der Erzbischof von Hauncayo bot uns diese Pfarrei an, weil dort Pries­ ter fehlten. Wir begannen unsere Arbeit vor zwei Jahren mit fünf Brü­ dern, heute sind wir noch vier, da von drei Priester und ein Student im Pastoraljahr. Der Kern unserer Aufgabe ist die Seelsorge in einer Pfarreiengemeinschaft. Das Pfarr­ haus von Huaripampa ist Sitz unse­ rer Kommunität, zwei weitere Pfar­ reien werden von Schwestern gelei­ tet. Es gibt fünf größere Kirchen und etwa 20 Kapellen. Zur Pfarrei gehören etwa 30 Ortschaften mit Seelsorge im Hochland der Anden Seit zehn Jahren lebt Pater Hermann Wendling in Peru. Der 1951 in Sabershausen im Hunsrück geborene Priester zog vor zwei Jahren nach Huaripampa im zentralen Andenhochland. Die Pfarrei liegt auf einer Höhe von 3.300 Metern über dem Meeresspiegel in einer ländlich geprägten Region. Zurzeit ist Pater Hermann auf Heimaturlaub und schildert seine Eindrücke von der neuen Aufgabe. Pater Hermann, wie leben die Menschen in der von unserer Gemeinschaft betreuten Pfarrei? Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Klein­ bauern, die von Landwirtschaft und Viehzucht leben. Die meisten Jugendlichen wandern nach der Schul­ zeit in die größeren Städte ab, hauptsächlich nach Lima. Einige ziehen auch in die Bergbaugebiete, um dort Arbeit zu finden. Die Menschen leben in der Regel sehr bescheiden. In allen Dörfern gibt es Volks­ schulen, die oft aus einer Klasse bestehen. In den größeren Orten können Sekundarschulen besucht werden, die nach elf Jahren zu einem qualifizierten Abschluss führen. Die politische Lage ist insgesamt stabil, doch in der Bevölkerung ist die Erinnerung an den rücksichtslosen Krieg zwischen den Sicherheits­ kräften des Staates und der Guerilla­Gruppe »Leuch­ tender Pfad« weiter lebendig. Der Pfarrer von Huari­ pampa verlor bei einem Terroranschlag der Guerilla sein Leben. Es gibt eine starke Einwanderungsbewe­ 19.000 Katholiken. Das christliche Le­ ben ist hier sehr traditionell geprägt. Die Feste des Kirchenjahres und die Patronatsfeste werden mit Gottes­ diensten, Prozessionen und folklo­ ristischen Tänzen ausgiebig gefeiert. Außerdem werden viele verschiedene Heilige verehrt, deren Bruderschaften ihren Patron mit mehr oder weniger großem Aufwand feiern. Der Einfluss der vorkolonialen Religion ist vor allem bei der Ver­ ehrung des heiligen Jakobus spürbar, der als Schutz­ patron für das Vieh gilt. Die Kommunitaet von Huaripampa mit P. Javier Alvarez (Generaloberer) und P. Pankratius Kraeng (Generalrat) µµ Fortsetzung 3/2014 apostel 21 familie sscc Welche pastoralen Schwerpunkte prägen die Arbeit? Wir legen großen Wert darauf, angesichts der vielen verehrten Heiligen die zentrale Stellung Jesu Christi hervorzuheben. Die Weitergabe eines an Jesus Chris­ tus festgemachten Glaubens sehen wir deshalb als wichtige Aufgabe an. Denn es besteht die Gefahr, dass sich die Religiosität in folkloristischen Traditi­ onen erschöpft, die im Extremfall nur noch einen Anlass zu übermäßigem Alkohol­ genuss darstellen. Unsere Familien­ katechese in Verbindung mit der ersten heiligen Kommunion möchte alle Familienmitglieder erreichen. Wir versuchen dabei bewusst, auch in die kleineren, abgelegenen Gemein­ den zu kommen. Solche Katechesen können morgens um sieben Uhr be­ ginnen, damit die Leute anschlie­ Dies tun wir am Schuljahresbeginn und versorgen dabei etwa 500 Kinder. Die Spenden aus dem Aus­ land helfen uns hier sehr. Ein anderer Teil der Spen­ den dient der Schulspeisung in dem besonders armen und abseits gelegenen Ort Paccha. 45 Kinder und Jugendliche sowie zwölf ältere Leute erhalten an den Schultagen eine warme Mahlzeit. Manche Schulen laden uns auch zu Gesprächen über Erzie­ hungsfragen mit den Eltern ein. Wir unterstützen In Paccha gibt es eine Primarschule mit etwa 100 Kindern und eine Sekundarschule mit etwa 70 Schülern Erstkommunion in Ullusca ßend noch auf dem Feld arbeiten können. Wir ver­ suchen auch, den Gemeinschaftscharakter des Glau­ benslebens zu stärken, um dem wachsenden Indivi­ dualismus und dem Konsumdenken entgegenzu­ wirken, die sich auch hier im religiösen Bereich ausbreiten. Welche Aufgaben stellen sich im schulischen und sozialen Bereich? Viele ältere Leute leben hier alleine. Diesen Men­ schen versuchen wir mit Lebensmittelspenden zu helfen. Bisher war es üblich, dass bei Festmessen Brot, Wein und Trauben als Gaben für den Priester gespendet wurden. Wir haben vorgeschlagen, dass stattdessen Lebensmittel für unsere älteren Men­ schen geschenkt werden. Dieser Vorschlag wurde gut angenommen. Da wir in gutem Kontakt zu den Schulen sind, wurde an uns auch die Bitte heran­ getragen, den Kindern mit Schulmaterial zu helfen. 22 apostel 3/2014 zudem bedürftige Kranke beim Arztbesuch und verschaffen ihnen Zugang zu Medizin. Manche Leute können sich nicht einmal eine Brille für ein Schulkind leisten. Es ist mir deshalb ein Anliegen, allen Menschen zu danken, die unsere Arbeit im Andenhochland in den letzten Jahren finanziell unterstützt haben. Ohne diese Spenden wäre uns vieles nicht möglich gewesen. n interview: heinz josef catrein sscc Wenn Sie Pater Hermann Wendling SSCC und die Arbeit in Peru unterstützen möchten, überweisen Sie bitte Ihre Spende mit dem Vermerk »Hilfe für Pater Wendling« auf das Konto der Arnsteiner Patres. Bankverbindung: Nassauische Sparkasse IBAN: DE86 5105 0015 0656 1200 10 SWIFT / BIC Code: NASS DE 55