Demokratische Republik Kongo

André Bibeti Sai SSCC und Crispin Badinga Kifu SSCC erzählen, dass auch in Kinshasa  die Osternacht eine Nacht großer Freude ist. Den Tag über haben die Menschen meist mit Festvorbereitungen zu tun. Abends beeilen sich alle, damit sie früh genug in der Kirche sind, um einen Platz zu bekommen, denn es wird voll sein. Die Zeremonie beginnt mit der Segnung des Feuers und der Osterkerze. Die Priester und alle Diener des Altars warten am Eingang der Kirche, bis alle Gottesdienstbesucherinnen und -besucher sitzen. Die Lampen in der Kirche werden gelöscht. Bei der Einzugsprozession mit der Osterkerze werden in der dunklen Kirche nach und nach die Kerzen der Gläubigen entzündet.

„L’exultet“ ist ein Lied der Freude, das in einer Atmosphäre tiefer Spiritualität vorgetragen wird. Es wird in Lingala, der liturgischen Sprache von Kinshasa, vom Priester oder Diakon mit der ganzen Gemeinde gesungen. Letztere antwortet nach jeder Strophe mit einem Gesang: „Es ist Freude“, dann „Christus ist auferstanden, wir stehen mit ihm auf“.

Die Liturgie räumt dem Gloria-Gesang einen wichtigen Platz ein. Der Priester, die Vorleser und die Ministranten drehen sich in Kreisform dreimal singend um den Altar und zeigen Tänze und Gesten des Lobes Gottes. Zu den Klängen von Tamtam, Gitarre, Synthesizer, Lokole tanzen dann alle gemeinsam, singen und jubeln. Das Lied kann bis zu acht Minuten dauern.

Während des „Halleluja“ erhebt der Diakon oder der Priester das Evangelium und singt zum Abschluss dreimal „Halleluja“, und die Versammlung wiederholt dasselbe. Dann hören wir der Verkündigung des Evangeliums zu. Es herrscht die ganze Zeit eine besonders feierliche Atmosphäre.

Die Osternacht ist eine besondere und einzigartige Nacht des Feierns und der Freude der Auferstehung. Die Messe dauert drei bis vier Stunden. Am Ende der Messe gehen alle froh und mit brennenden Kerzen in der Hand nach Hause; sie singen und rufen laut: „Halleluja, Christus ist auferstanden, er lebte den Tod!“