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Chrysostomus Lauenroth SSCC

1882–1965

Der Prediger der Thronerhebung

Pater Chrysostomus wird in Paderborn geboren. Als er seine Berufung entdeckt, gibt es die Deutsche Provinz noch nicht. Deshalb tritt er in Kortrijk (Belgien) in unsere Gemeinschaft ein. In Belgien (Gent) wird er 1910 auch zum Priester geweiht und macht schon bald von sich reden. Mitten im Ersten Weltkrieg betreibt er die Gründung eines Sekretariates der Thronerhebung. In Arnstein gehört er zur Gründermannschaft, und als Volksmissionar zieht er durch Süddeutschland, Böhmen und Österreich. Die Menschen laufen ihm zu. 1925 predigt er im Bamberger Dom. Bei seiner Schlusspredigt ist der Dom so voll, dass sich der Erzbischof und die Domkapitulare kaum durch die Massen drängen können.

Chrysostomus predigt, schreibt und baut. In Arnstein verändert er eigenmächtig den Hochaltar und gibt ihm die heutige Gestalt. Die Denkmals pflege steht oft vor vollendeten Tatsachen, und Pater Chrysostomus wird der Ausspruch zugeschrieben: »Nun rate nur mein lieber Rat, ich bin der Mann der frischen Tat.« Weitere bauliche Aktionen werden ihm vom Bistum strengstens verboten. Diese Streitigkeiten hemmen nicht den Ausbau Arnsteins als Zentrum der Thronerhebung in Deutschland.

Bald tauchen jedoch Auseinandersetzungen weitaus ernsthafterer Natur auf. Pater Crysostemos erkennt klar die Gefahr des Nationalsozialismus und nimmt kein Blatt vor den Mund. 1930 schreibt er im Apostel, »... dass solche und ähnliche Versuche, das Vaterland zu retten, das Vaterland zugrunde richten«. Seit 1933 haben die Machthaber ihn und Kloster Arnstein im Blick.

Pater Chrysostomus hat weitreichende Pläne. Auf dem Jakobsberg in Bingen will er mit einigen Getreuen direkt gegenüber dem Niederwalddenkmal eine 18 Meter hohe Christ-König-Statue auf einem Kuppelbau errichten lassen. Die Baugenehmigung ist nicht erteilt, aber Geld wird gesammelt und der Grundstein ist auch schon gelegt. Das Geld schmuggelt er in die Niederlande, doch der Versuch wird entdeckt und Pater Chrysostomus muss sich 1935 wegen »Devisenver gehen« vor Gericht verantworten. Das Urteil ist hart: zweieinhalb Jahre Zuchthaus. Er nennt die Zeit »Pensionszeit von Hitlers Gnaden«. Als er entlassen wird, steht der Zweite Weltkrieg vor der Tür und bremst auch ihn aus.
 
Vom Denkmal auf dem Jakobsberg blieben die Pläne im Provinzialat. Von seinem Eifer erzählen seine unzähligen »Apostel« Artikel, Schriften zur Herz-Jesu-Verehrung und ein Gedichtband mit dem Titel »Lyrik die jeder versteht und keinem den Kopf verdreht« 

1882 in Paderborn geboren 

1906 Gelübde in Kortrijk 

1910 Priesterweihe in Gent 

1919 Wohnsitz in Arnstein: Wallfahrtsleiter, Volksmissionar, Schriftleiter des »Apostel« 

1965 in Arzbach verstorben