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Friedhelm Geller SSCC

1939 bis 25. Mai 2019

Der Grenzgänger

In einem Brief an seinen damaligen Provinzial in den 1980er Jahren beschrieb Pater Friedhelm, was ihn sein Leben lang motivierte und antrieb: »Hauptaufgabe der Kommission >Mission< ist die >Öffnung< der Provinz (…) Da geht es um mehr als Arbeit für die Missionen. Es handelt sich darum, den Blick über den eigenen Gartenzaun hinauszurichten. (…) Einen, der zutiefst davon überzeugt ist, dass er alles perfekt macht und nichts Neues hinzulernen muss, zu überzeugen, ist eine der schwierigsten Aufgaben. Diese Angst, etwas von seinem >Besitzstand< zu verlieren oder seine traute Umgebung vielleicht aufgeben zu müssen, ist zutiefst unchristlich und nicht einem Ordensideal entsprechend.« 

Für Friedhelm Geller war Kirche Sendung, fähig sein, die eigenen Sicherheiten zurückzulassen, und bereit werden für Solidarität und Mitgefühl vor allem mit den Menschen am Rand, den Vergessenen und unsichtbar Gemachten. Frohe Botschaft sein für die, die schlechte Erfahrungen im Leben machen. Pater Friedhelm war viel unterwegs in der Welt und in der weltweiten Ordensgemeinschaft, aber auch im Kulturleben und in der Kunst. Aufmerksam werden, ehrfurchtsvoll sein gegenüber Unbekanntem, Neuem, Fremdem war für ihn der konkrete Weg, das Kreisen um das eigene Ich zu überwinden, sich zu öffnen und für das Einswerden bereit zu machen. Er hatte keine Angst vor Unbekanntem, wusste sich geweitet und bereichert. 

Pater Friedhelm kannte die Ordensgemeinschaft, ihre Spiritualität und ihr Charisma von den Ursprüngen her, und er beobachtete und begleitete ihre Entwicklung in Seminaren, Workshops und Exerzitien, häufig mit jungen Mitbrüdern in vielen Ländern und auf allen Kontinenten. Er war eine Legislaturperiode lang Sekretär in der römischen Zentrale unserer Ordensgemeinschaft und viele Jahre lang verantwortlicher Redakteur des »Apostel«. 

In Dankbarkeit lassen wir uns von Pater Friedhelm einladen, immer wieder hinauszugehen ins Weite, frohe Botschaft zu werden für die Menschen, die sich danach sehnen, Gesprächspartner und Weggefährte zu sein, Suchende mit so vielen, die ehrlich suchen. 

1939 geboren in Sundern/Westfalen 

1960 Zeitliche Profess 

1965 Priesterweihe 

1965–1970 Zusatzstudium der Publizistik und Anglistik 

2019 gestorben in Werne