Peter Lüttmer wurde am 14. Dezember 1930 als Sohn von Franz und Sophia Lüttmer in Hamburg geboren. Nach seiner Schulausbildung in Hamburg-Wandsbeck erlernte er den Beruf des Polsterers. Die Lehrzeit schloss er 1949 mit der Gesellenprüfung ab.

In dieser Zeit wurde in Peter der Gedanke an eine Berufung zum Ordensleben immer deutlicher. Er selbst drückte das einmal so aus: „Ich habe wohl von meinen Tanten und Onkeln, die im Kloster waren, die Frömmigkeit geerbt.“

So trat er am 29. November 1955 in Burgbrohl als Novize in unsere Ordensgemeinschaft ein. Nach Beendigung des Noviziats legte er am 30. November 1956 seine ersten Ordensgelübde ab und nahm den Ordensnamen Andreas an. Drei Jahre später folgten dann die Ewigen Gelübde. Die Zeit als Bruder mit zeitlichen Gelübden erlebte er in den Kommunitäten von Burgbrohl und Simpelveld und zwei Jahre in unserem Generalat in Rom.

Nach seiner Ewigen Profess 1959 wurde er dann beauftragt als „Kollektenbruder“ die Familien, die meistens über unsere Zeitschrift „Apostel“ mit der Ordensgemeinschaft verbunden waren, zu besuchen. Sein geographischer Arbeitsbereich wird in seinem Personalbogen wie folgt angegeben: „zwischen Rhein und Weser“. Von 1959 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1999 war Bruder Andreas gern gesehener Gast bei sehr vielen Familien. Sein authentischer Humor und seine bodenständige, tiefe Frömmigkeit ließen ihn schnell Kontakt zu den Menschen finden. „Den Zugang zu den Familien habe ich schnell gefunden“, sagte er, „viele waren froh mit mir über den Glauben reden zu können. Da haben sich viele tiefe Kontakte entwickelt.“

Was er da hörte und sagte, fand dann mit Sicherheit Echo in der stundenlangen Anbetung, die Bruder Andreas mit großer Treue und Ausdauer bis ins hohe Alter übte. Wenn ihn jemand tagsüber im Haus suchte, ging er meistens nicht auf sein Zimmer, sondern in die Kapelle, denn dort konnte man ihn wahrscheinlich finden. Bruder Andreas war fromm ohne Frömmlereien.

Die letzten zehn Jahre seines Lebens waren gezeichnet von einer totalen Gehörlosigkeit, die er mit viel Geduld und mit seinem Humor, aber auch mit Schmerz erduldete.

Mit dem Heimgang von Bruder Andreas hat unsere Gemeinschaft einen Mitbruder verloren, der uns durch seine Art immer wieder auf den Boden der Realität gebracht hat, einfach, echt und wahrhaftig und das alles erleichtert durch seinen Humor. Wir sind ihm dankbar für sein Leben mit uns.

In dieser Osterzeit feiern wir das Sterbeamt für Bruder Andreas am Mittwoch, 27. April 2022, um 12:00 Uhr in der Kirche Maria Frieden, (Adresse: Windmühlenberg 4 – 59368 Werne an der Lippe).

Die Beisetzung ist anschließend auf dem Friedhof am Südring in Werne.

Martin Königstein SSCC
Provinzial

Werne, den 23. April 2022