
Impuls zum 2. Ostersonntag
27. April 2025
Sich erinnern UND begegnen
„Und jetzt?“ oder auch „was nun?“ Diese Frage bewegt die Menschen in der Nähe Jesu. Sicher erinnern sie sich daran, dass er einmal vor seinem Tod über die Auferstehung sprach. Zu seinen Lebzeiten hatte er davon gesprochen, dass der Menschensohn leiden müsse, aber nach drei Tagen auferstehe. Aber die Erinnerung an diese Worte trägt nicht über die Enttäuschung und die Trauer hinweg, die durch den Kreuzestod Jesu erzeugt wurden.
Die Menschen – die Frauen um Maria von Magdala, Petrus und Johannes im Wettlauf zum Grab Jesu, die beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus und im heutigen Evangelium der Apostel Thomas – haben etwas gemeinsam. Sie begegnen Jesus. Die Begegnung mit ihm führt sie zum Glauben. Die Begegnung mit ihm lässt die „alte Beziehung“ wieder aufleben.
Gilt das bis heute? Wenn wir die Geschichten nur hören und uns erinnern, dass es den sogenannten Sohn Gottes gibt, Jesus Christus, wirkt dies nicht nachhaltig. Wenn wir uns nur daran erinnern, dass dieser Mensch wurde und sein Leben hingegeben hat, auferstanden ist und mit uns seinen Geist teilt, wird dies nicht nachhaltig unseren Alltag prägen.
Die Begegenung mit dem Auferstandenen im Gespräch (Gebet) und der Empfang der Kommunion erzeugen nicht nur Wissen um ihn oder über ihn, sondern schaffen und festigen die Beziehung mit ihm. In dieser Begegnung gehen uns – wie beispielsweise Thomas oder den Jüngern auf dem Weg nach Emmaus oder Maria von Magdala – die Augen auf. Durch die Begegnung ihm wird seine Antwort auf die Frage „was nun?“ wirksam. Die Antwort lautet: „leben“.
Text und Foto: P. Manfred Kollig SSCC

Danke, Papst Franziskus
Danke, Franziskus, dass du am 13. März 2013 die Welt mit deiner Spontaneität und Einfachheit überrascht hast und dass du an diesem Abend in Rom das Volk gebeten hast, dir seinen Segen zu geben und für dich zu beten.
Vom ersten Tag an hast du auf den Dienstwagen verzichtet, deine Rechnungen selbst bezahlt und dich dafür entschieden, nicht im Apostolischen Palast zu wohnen, sondern einfacher in Santa Marta zu leben.
Bei deiner ersten Begegnung mit Journalisten hast du den großen Wunsch von Johannes XXIII. wiederbelebt: „Ich möchte eine arme Kirche für die Armen“.
Danke, dass deine erste Reise nach Lampedusa führte, wo du das Leben deiner Brüder und Schwestern, der Migranten, umarmt hast und der Welt gesagt hast, dass „die Situation, in der sie leben, eine Schande ist“. Und bei deiner ersten Begegnung mit den Jugendlichen in Rio de Janeiro hast du sie ermutigt, „das Leben nicht vom Balkon aus zu betrachten“ sondern „Lärm zu machen“, sich einzumischen. Wie viel hat sich nach diesen Worten verändert!
Auf der Rückreise von derselben Reise sagtest du mit Nachdruck: „Wenn jemand homosexuell ist und den Herrn sucht und guten Willens ist ... Wer bin ich, dass ich ihn verurteilen könnte?“
Danke für „Evangelii Gaudium“, wo du zum Ausdruck gebracht hast, dass du eine Kirche bevorzugst, die zwar unvollkommen, verwundet und befleckt ist, weil sie auf die Straße geht, aber keine Kirche, die krank ist, weil sie sich verschließt und es sich bequem macht.
Danke für „Laudato Si“, die meistgelesene Enzyklika in der Geschichte der Kirche und außerhalb der Kirche, die uns einlädt, auf den Schrei der Armen und der Erde zu hören und uns für die Bewahrung unseres gemeinsamen Hauses einzusetzen.
Danke, dass Du den Mate-Tee aus dem Volk angenommen haben, dass Du Kinder aus so vielen Ländern umarmt haben, dass Du Dich so vielen Kranken genähert haben, dass Du all die Fußballtrikots angenommen hast, die man Dir geschenkt hat, und für all diese Gesten voller Menschlichkeit und Sinn für Humor.
Danke, dass du die Barmherzigkeit in den Mittelpunkt des Lebens der Kirche gestellt und damit zum Ausdruck gebracht hast, dass Barmherzigkeit das Herz Gottes ist. Und jeden Gründonnerstag hast du die Füße von Gefangenen und muslimischen Frauen gewaschen und geküsst.
Danke für die Amazonas-Synode, in der du uns eingeladen hast, zu den Wurzeln zurückzukehren und zu verhindern, dass die Globalisierung zu einer neuen Kolonialisierung wird.
Danke, dass du deinen Geburtstag mit den Obdachlosen auf den Straßen Roms gefeiert und die Opfer von Missbrauch in deinem eigenen Haus empfangen hast, um sie um Vergebung zu bitten.
Danke, dass du in „Amoris Laetitia“ die Tür zur Eucharistie für so viele geöffnet hast, die durch unverständliche moralische Sturheit ausgeschlossen waren. Und in deinen Ansprachen an die Volksbewegungen hast du erklärt, dass dieses System „nicht mehr tragbar ist“ und dass niemandem „Land, Wohnung und Arbeit“ fehlen dürfen.
Danke, dass du in diesen Jahren die Kirche dezentralisiert, die Sichtbarkeit und Anerkennung von Frauen gefördert und mehr als 60 Länder bereist hast, darunter viele sehr kleine, arme und vergessene.
Danke, dass Du uns in „Fratelli Tutti“ zum Dialog, zum sozialen Frieden und zur Geschwisterlichkeit eingeladen hast. Und dass Du uns gelehrt hast, auf die Vergessenen zu schauen. Und dass Du uns inmitten der Unsicherheit der Pandemie daran erinnert hast, dass „niemand allein gerettet wird“.
Danke für Deine Offenheit und Deinen Respekt im interreligiösen und ökumenischen Dialog. Du hast Frieden gefordert, während Du den Führern anderer Religionen die Füße küsstest. Und dafür, dass Du von einer synodaleren Kirche geträumt und sie gelebt hast, in der alle Platz haben und gehört werden, in der Laien die wahren Protagonisten sind.
Danke, dass Du Jesus von Nazareth so ähnlich warst, auch wenn das die politische und religiöse Macht gestört hat.
Zwölf Jahre sind seit deiner Ankunft vergangen. Für manche „war es nicht viel“, für andere „ist es zu weit gegangen“.
Ich möchte einfach nur zugeben, dass wir dich vermissen werden. Und inmitten dieser Trauer danke ich dir für dein Leben und bete für deinen Frieden an diesem Ostermontag.
Danke für alles, Franziskus! Papst der Freude und der Ränder.
Text eines lateinamerikanischen Ordensmannes
Der neue Apostel ist da
In der letzten Märzwoche lag er in vielen Briefkästen. Auch Sie können ihn ohne Rechnungsstellung beziehen …
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Prof. Dr. Lars Castelucci und der Franziskaner Stefan Federbusch über die Enzyklika "Fratelli tutti"
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