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Impuls zum Erntedank-Sonntag

6. Oktober 2024

Erntedankfest bringt uns in Berührung mit der Natur, ihrem Jahreszyklus, mit dem Aussähen, dem Wachsen, dem Reifen, der Ernte und dem Einfahren und Aufbewahren der Ernte.

Erntedankfest will uns aber auch einladen, über unser Lebensgefühl und unsere Grundhaltung dem Leben gegenüber nachzudenken und mehr noch: uns verwandeln zu lassen wie das Samenkorn, das im Frühling ausgesät wurde und sich verwandelt hat in reife, wahre und gute Frucht.

Die Ent-Täuschung über das, was wir zu organisieren, herzustellen oder zu besitzen vermögen, stammt aus der Täuschung über das Glück des Lebens selbst.

Die Propheten Israels durchschauen mit Schärfe, den Trug des machbaren Heils. Für sie liegt die Glückseligkeit des Daseins nicht in dem, was aus dem Leben alles gemacht werden kann, das Glück liegt in diesem Leben selbst und in der unerhörten Fülle, die es in sich trägt.

Das Leben ist ganz Gabe Gottes, diese Gabe anzunehmen ist Liebe zur Welt und Liebe zu Gott. Diese Fülle des Lebens – dessen Annahme unser Glück ausmacht – besteht nun aus Sonnentagen und Regenwetter, beides ist notwendig, damit das Korn auf dem Feld reifen kann. Die Risiken des Daseins, ebenso, wie die Entbehrungen und Armseligkeiten des alltäglichen Wachstums, die Trauer und die Klage und das Wissen um das Nicht-Wissen ebenso wie die Freude  an einem wachsenden Besitz, an der Fruchtbarkeit, am Glück des Liebens und am Kampf um Gerechtigkeit.

Das biblische Buch Deuteronomium drückt unsere Möglichkeit das Leben zu wählen oder uns zu täuschen und daneben zu greifen in einem Segensspruch und einem Fluch aus:

Gesegnet wird das Volk, das sich an den Gaben des Lebens freut und den Weisungen nachsinnt, die der Quelle des Lebens entspringen: "Gesegnet wird die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Landes, dein Korn, dein Wein, dein Öl..." Deut 7,13. Verflucht aber wird das Volk, das sich am Ertrag seiner Güter und an seinem eigenen Reichtum nicht freuen kann: "Weil du an der Fülle dich nicht erfreust und nicht dankbar bist für den Wohlstand, deshalb wirst du ... hungern und dürsten, deine Nacktheit spüren, und was du besitzt, das wird dir mangeln." Deut 28, 47

Ganz offensichtlich ist es ein grundlegendes Gefühl im Verhältnis zu sich selbst, das – nach der prophetischen Gesellschaftsanalyse darüber entscheidet, ob die Liebe zum Leben oder die krankhafte Lust am Tod ein Volk beherrscht. Das Buch Deuteronomium lädt ein: "Wähle das Leben!" Deut 30,19

Wir sind also eingeladen Lust zu haben am Leben, Lust zu verspüren im Genuss der Güter, die wir zusammen mit der ganzen Menschheit erarbeitet haben und die wir in Solidarität mit allen, vor allem mit den Armen, genießen sollen. Ohne diese Lebenslust gibt es keine Lebensfreude und ohne Freude gibt es keine Dankbarkeit und ohne Lust und ohne Freude und ohne Dankbarkeit gibt es keine wirkliche Frömmigkeit.

Impuls von Pater Martin Königstein SSCC

 

 

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